Mittwoch, 5. April 2017

Ein herzlicher Abschied aus CERSOM…

Im Folgenden nun ein – an der Größe der Abschiedsfeier gemessen - viel zu kurzer Bericht, aber angesichts der Uhrzeit und der noch ungepackten Koffer lieber kurz als gar nicht:
Heute früh erwarteten uns in der Schule noch die letzten zwei Vorträge im Lehrerzimmer von CERSOM. Jan Roost berichtete mit seinen kamerunischen Kollegen über Deaf History und stellte mit einer sehr gelungenen Powerpointpräsentation eine direkte Verbindung von Abbé de l`Epée über Gallaudet bis nach CERSOM her.
Als nächstes berichteten unsere kamerunischen Kollegen noch über das Thema Bilingualismus in Kamerun und stellten mit ihren Ausführungen zu über 250 Stammessprachen und dazu noch Englisch und Französisch als offizielle Landessprachen (plus englische und französische Gebärdensprache) jede deutsche Diskussion über Herausforderungen mit Bilingualismus in den Schatten!

Um kurz nach 10 Uhr beendeten wir dann unseren Austausch mit einer Reflexionseinheit, bei der sich eindeutig herausstellte, dass sowohl die kamerunischen als auch die deutschen Kollegen sehr zufrieden und um viele positive Erfahrungen bereichert auf die gemeinsamen 14 Tage zurückblicken.
Sogleich begannen dann auch die Vorbereitungen für die offizielle Verabschiedungsfeier unseres Projekts und Einweihungsfeier der von der Freiherr-von-Schütz-Schule gesponserten Zisterne. Zu diesem Festakt waren auch einige kamerunische Autoritäten eingeladen worden und nahezu pünktlich konnte die Feier - der Situation angemessen -  mit der kamerunischen Nationalhymne eröffnet werden. Es folgen einige Reden, in denen das deutsche Team aus Bad Camberg  und das gemeinsam durchgeführte Projekt vorgestellt wurden.
Auch wurden feierlich an alle Beteiligten Teilnahmeurkunden überreicht und als große Überraschung für uns bekamen wir alle (augen-)maßgechneiderte Tuniken geschenkt. Was für eine tolle Idee und Erinnerungsstück!

Schließlich wurde mit einer kleinen Sektdusche die Zisterne durch Innocent Djonthe und Jan Roost eingeweiht. M. Djonthe und Herr Roost kletterten dafür mutig über eine nahezu halsbrecherische Konstruktion zu der nun einsatzbereit installierten Zisterne hoch und enthüllten das Sponsorenschild, das gut sichtbar an dem Wasserbehälter angebracht ist. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto vor der Zisterne ging es dann zum gemeinsamen Festmahl ins Lehrerzimmer, in dessen Verlauf sich auch die geladenen Autoritäten noch einmal herzlich für die Feier und das Engagement des internationalen Teams bedankten.


Nach dem Essen kam dann der von uns gefürchtete Moment des Abschieds: Email-, WhatsApp- und Facebookadressen wurden ausgetauscht, gegenseitig vielmals ein herzlicher Dank für die zahlreichen gemeinsamen Erfahrungen und Unternehmungen ausgesprochen und plötzlich… plötzlich war der Abschied von CERSOM nun wirklich da. Ein letztes Mal spazierten wir durch das Schultor den steilen Berg hinauf… Ein komisches Gefühl dorthin nun nicht mehr (so bald) zurückzukehren. Durch den so offenen und freundlichen Empfang der ganzen Schulgemeinde hatten die knapp zwei Wochen schon ausgereicht, dass wir uns bereits richtig heimisch gefühlt hatten!
Den späten Nachmittag verbrachten wir wieder mit unterschiedlichen Aktivitäten, unter anderem der Jagd auf die gerösteten, gesalzenen Erdnüsse, die hier an vielen Straßenständen in leere Wasserflaschen gefüllt verkauft werden: ein super leckeres Mitbringsel nach Deutschland.
Abends fand dann noch im „kleinen“ Familienrahmen die gegenseitige Verabschiedung statt, bei der wir wieder mit (diesmal kulinarischen) Geschenken überrascht wurden. Mit einem großen weinenden Auge wegen der morgigen Abreise, aber auch einem riesigen lachendem Auge aufgrund der vielen schönen Eindrücke unserer Zeit hier, verschwanden wir dann alle recht schnell in unsere Zimmer, um die Koffer zu packen.

 

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